Natur und Umwelt

Welche Maßnahmen bei unseren Bauprojekten umgesetzt werden

Bei großen Infrastrukturprojekten sind Eingriffe in Natur und Landschaft nicht vollständig zu vermeiden. 

Natur- und Umweltschutz haben bei der Planung von Leitungsbauprojekten eine hohe Bedeutung. Dabei hat TenneT das Ziel, seine Vorhaben in Abwägung aller Schutzgüter zu optimieren und Mensch und Natur zu schützen

Fokus Mensch

Der Fokus auf das Schutzgut Mensch beeinflusst dabei von Anfang an die Planung. Ein wichtiges Kriterium bei der Suche nach einem optimierten Trassenverlauf ist die Entlastung möglichst vieler Menschen durch die Vergrößerung des Abstands der Leitungsführung von bewohntem Gebiet. Das ist bei der Planung im Abschnitt 6 in hohem Maße gelungen.

Einen Überblick über die Entlastungen für Mensch und Natur gibt diese vereinfachte Karte:

Fokus Natur

Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, geschützte Landschaftsteile, Natur- und Kulturdenkmäler sowie FFH- und Vogelschutzgebiete werden bei der Planung ebenfalls berücksichtigt.

Umweltschonende Planung

Als Grundlage für eine umweltschonende Planung wird im Genehmigungsverfahren eine Umweltverträglichkeitsstudie durchgeführt. Auf dieser Basis legt ein landschaftspflegerischer Begleitplan die Wirkungen der Planung dar und zeigt Maßnahmen auf, um nicht vermeidbare Eingriffe zu minimieren und gegebenenfalls auszugleichen. Alle Eingriffe, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung von Natur und Landschaft führen und nicht vermeidbar sind, müssen laut Eingriffsregelung durch Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahmen geregelt werden. Ausgleich und Ersatz bilden zusammen die sogenannte Kompensation.

Die Antragsunterlagen enthalten in der Anlage 12 eine Zusammenstellung der gesamten Umweltstudie. TenneT setzt sich gemeinsam mit den umweltfachlichen Gutachtern dafür ein, mit geeigneten naturschutzfachlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zur Aufwertung der Natur in den Landkreisen Stade, Rotenburg (Wümme) Verden und Nienburg/Weser beizutragen.

Einen guten Überblick finden Sie in folgendem Interview mit der Umwelt- und Genehmigungsplanerin Catharina Keim:

Ein Ausgleich für die Natur

Über die rechtlichen Vorgaben hinaus setzt sich TenneT für eine möglichst trassennahe Kompensation ein, um die Interessen der Region zu berücksichtigen und die mit dem Leitungsbau verbundenen Eingriffe bestmöglich auszugleichen. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für das Leitungsbauprojekt Stade – Landesbergen prüft die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr neben dem Leitungsverlauf und allen technischen oder umweltfachlichen Unterlagen auch das von TenneT erstellte Kompensationskonzept. 

Im Rahmen der Umweltstudie weist TenneT gegenüber den Behörden nach, dass die geplanten Kompensationsmaßnahmen ausreichend und angemessen sind. Wird das Kompensationskonzept nach Prüfung durch die Planfeststellungsbehörde genehmigt, gilt es als verbindlich und muss umgesetzt werden. Dazu muss TenneT alle benötigten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen rechtlich sichern. Zusätzlich besteht die Pflicht, die Kompensationsflächen zu pflegen und ihre Wirksamkeit sicherzustellen.

Vorstellung der Kompensationsmaßnahmen auf den Eigentumsflächen von Landwirt Christian Boß​:

Ökologisches Trassenmanagement (ÖTM)

TenneT engagiert sich für eine nachhaltige Nutzung von z. B. Wäldern oder Heidelandschaften innerhalb der Schutzstreifen auf ausgewählten Bereichen einer Leitung. Dabei kommt das Prinzip des ökologischen Trassenmanagements (ÖTM) zum Tragen.

Der Abschnitt 6 des Projektes Stade – Landesbergen ist ein Pilotprojekt für das ÖTM. Für die Waldflächen der Niedersächsischen Landesforste, die für ÖTM-Maßnahmen geeignet sind, erarbeitet TenneT standortangepasste Konzepte, um die Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt innerhalb des Schutzstreifens zu fördern. Dies gilt nicht nur für Waldgebiete, sondern auch für Offenland wie z.B. Grünland oder Gebiete wie Moore und Heiden. 

Sie interessieren sich für ÖTM?

Weitere Informationen finden Sie in unserer Broschüre im Downloadbereich und bei diesem Erklärvideo:


ÖTM soll dazu dienen, die Flächen zu reduzieren, die überwiegend der Landwirtschaft für Kompensationsmaßnahmen entzogen werden müssten.

Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotmaßnahmen können viele wertvolle Erkenntnisse gesammelt werden, um die naturschutzfachlich sinnvolle Nutzung von Freileitungsschutzstreifen weiter voranzubringen.

Catharina Keim - Umweltplanerin von TenneT und Ansprechpartnerin für das Thema Kompensation und ÖTM.

"Wir wollen mit gelungenen Beispielen zeigen, wie ein interessanter Lebensraum für Pflanzen und Tiere im Bereich des Schutzstreifens der Freileitung geschaffen werden kann."


Ökologische Baubegleitung

Um die Auswirkungen des Leitungsbaus auf die Natur so gering wie möglich zu halten, ist eine ökologische Baubegleitung vor Ort notwendig. Sie stellt eine umweltfachlich sachgerechte und rechtskonforme Bauabwicklung sicher. Dafür begleiten externe Sachverständige alle Arbeiten vor Ort. Welche konkreten Tätigkeiten dabei anfallen, richtet sich nach der jeweiligen Bauphase.

Vor dem Bau

Im Projekt wird die ökologische Baubegleitung schon im Vorfeld der Bauarbeiten einbezogen. Hier stimmen die Umweltexperten mit Tennet, der Bauleitung und den ausführenden Firmen den Bauablauf, die Bauzeiten und die Baustellenflächen ab. Die Sachverständigen begutachten die geplanten Zuwegungen und Arbeitsbereiche mit dem Ziel, Flächeninanspruchnahme und Umwelteingriffe zu minimieren. Das Konzept der ökologischen Baubegleitung wird auch mit der zuständigen Naturschutzbehörde abgestimmt.

Während des Baus

In der eigentlichen Bauphase berät die ökologische Baubegleitung den Vorhabenträger bei umweltrelevanten Themen und begleitet die Arbeiten. Die Experten tragen dafür Sorge, dass alle Vorgaben des Umweltschutzes eingehalten werden und die am Bau beteiligten Gewerke sämtliche ökologisch relevanten Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses berücksichtigen. 

Dazu zählen zum Beispiel notwendige Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen wie der Amphibienschutz, der Gehölzschutz oder der Schutz sensibler Biotope. Auch der Erhalt von Futterhabitaten und Lebensräumen schützenswerter Tierarten, zum Beispiel von Brutvögeln während der Brutperiode, spielt eine wichtige Rolle. Alle Bauarbeiten und der damit verbundene Eingriff in Natur und Landschaft werden umfassend dokumentiert.

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